105. Berliner Sechstagerennen - Tag 4

Familientag läßt Spitze näher zusammenrücken

- Toller dritter Gesamtplatz von Erik Schubert/Moritz Malcharek im UIV-Cup -

Der Familientag ist besonders für die Fahrer, aber auch für die Organisatoren, Funktionäre und Medienvertreter ein harter Tag, da nach der Goldenen Nacht am Samstag und dem frühen Beginn am Sonntag kaum Zeit zum Regenerieren ist.

So sind vor allem die Leistungen der Fahrer zu bewundern, die wie in den Tagen zuvor auch am Sonntag ein volles Programm zu absolvieren haben. Oftmals halten sich dabei die vermeintlichen Favoriten etwas zurück, um Kräfte für die beiden Schlusstage zu sparen.

So war es auch in diesem Jahr, wo sich zwar Kenny de Ketele/Moreno de Pauw durch ihren Sieg bei den Wertungssprints mit jetzt 172 Punkten an die mit ihnen rundengleich führenden Yoeri Havik/Nick Stöpler (176 Punkte) und Roger Kluge/Marcel Kalz (174 Punkte) dicht heranschoben, aber in der kleinen Jagd waren zunächst Lucas Liss/Andreas Müller – auch Sieger des Scratchrennens - vor Morgan Kneisky/David Muntaner erfolgreich, die den drei Topfavoriten eine Runde abnahmen. Wieder dabei waren auch die in der Goldenen Nacht neutralisierten Alex Rasmussen aus Dänemark und der Berliner Tino Thömel, die mit ihren Partnern Jesper Mörköv bzw. Nils Politt in den beiden Dernyläufen die Nase vorn hatten. Die bislang in den Jagden absolut enttäuschenden Berliner Sebastian Wotschke/Hans Pirius hielten sich mit dem Sieg im Mannschaftsausscheidungsfahren schadlos, während die jungen Briten Germain Burton/Mark Stewart erneut überzeugten und die große Jagd als Sieger vor Christian Grasmann/Nico Heßlich und Alex Rasmussen/Jesper Mörköv beendeten. Auch in dieser Jagd mussten die drei Großen einen Rundenrückstand in Kauf nehmen, so dass sich am Ende ihr Vorsprung aus der Samstagnacht reduzierte.

Nunmehr liegen Christian Grasmann/Nico Heßlich, Germain Burton/Mark Stewart und Morgan Kneisky/David Muntaner nur eine Runde zurück, aber da den Topteams eine weitere Bonusrunde winkt, dürfte der Sieg letztlich nur unter den drei Führenden ausgefahren werden. Die mitfavorisierten Dänen Alex Rasmussen/Jesper Mörköv konnten durch eine Bonusrunde ihren Rückstand zwar von fünf auf drei Runden verringern, kommen für einen Platz auf dem Podium aber kaum noch in Frage.

Packend sind nach wie vor die Zweikämpfe bei den Sprintern und Stehern. Bei den schnellen, muskelbepackten Männern führt unverändert Robert Förstemann mit 59 Punkten knapp vor Erik Balzer, der 57 Punkte erspurtet hat. Im Rundenrekordfahren siegte Robert Förstemann dieses Mal vor dem Polen Damian Zielinski, der im Sprintfinale die Oberhand behielt. Da Erik Balzer jeweils nur den vierten Platz belegte, nützte ihm auch ein zweiter Platz im Keirinrennen hinter Publikumsliebling Nate Koch aus den USA nichts mehr, obwohl Robert Förstemann hier nur den letzten Platz erreichte.

Die Steher boten den wieder zahlreich erschienenden Zuschauern großen Sport mit vielen Positionskämpfen. Erstmals hieß der Sieger der vierten Austragung Zachary Kovalcik aus den USA, der mittlerweile schon zum Inventar beim Berliner Sechstagerennen zählt. Mit seinem Outfit und seiner Kampfesfreude steht er seinem Landsmann Nate Koch in nichts nach und ist ebenfalls ein Publikumsliebling im Velodrom. Mit einem fulminanten Endspurt bezwang er Robert Retschke und Stefan Schäfer, die jetzt mit jeweils 9 Punkten die Gesamtwertung vor Zachary Kovalcik mit 12 Punkten anführen.

Die Nachwuchsfahrer waren natürlich auch wieder mit vier Wettbewerben im Einsatz und vor großer Kulisse war es für sie alle ein echtes Highlight. Die Kleinsten der Schülerklasse U 13 bestritten 20 Temporunden, die Karl Richard Hofmann aus Zwickau vor Erik Leonhardt vom SC Berlin gewann. Nicht weniger als 38 Teilnehmer hatte das Omnium der Schüler U 15 aufzuweisen, die in zwei Vorläufen über 20 Temporunden die 24 Finalteilnehmer ermittelten. Es waren wieder einmal die Dänen, die ihre hervorragende Nachwuchsarbeit mit den Vorlaufsiegen von Frederik Erringsö und Luis Carl Jörgensen unter Beweis stellten. Sie dominierten auch das Finale und belegten in dieser Reihenfolge die ersten beiden Plätze vor Domenik Wolf vom SSV Gera und dem besten Berliner Raul-Odin Voigt vom Marzahner RC 94. Während die ersten Drei auch in der Gesamtwertung führen, nimmt der Berliner nach dem ersten Tag den fünften Platz hinter dem US-Amerikaner Alexander Lochmiller ein.

Ihren ersten Wettbewerb trugen die Junioren mit einem 100 Runden Punktefahren mit Fahrerwechsel nach der Hälfte der Distanz aus, das von der polnischen Mannschaft Dawid Czubak/Szymon Krawczyk souverän beherrscht wurde. Mit zwei Rundengewinnen ließen sie keine Zweifel an ihren Ambitionen aufkommen und nur Maximilian Zschocke/Rico Brückner (Venusberg/Grimma) und die Tschechen Tomas Capek/Daniel Rybin konnten da mit einem Rundengewinn noch mithalten. Bester Berliner war hier Karlo Brüser vom SC Berlin mit seinem Partner Maximilian Hamberger aus Regensburg, die mit zwei Verlustrunden auf Rang sieben einkamen.

Für die Fahrer des UIV-Cups war am Sonntag mit dem Madison über 50 Minuten der Wettbewerb beendet und mit Manuel Porzner/Arne Egner, die mit einem schwer erkämpften Rundengewinn auch noch den Gesamtsieg aus dem Feuer rissen, hatte man nach dem vorher recht souverän von Marcel Franz/Elias Helleskov Busk beherrschten Rennen nicht unbedingt mehr gerechnet. In der Finaljagd überzeugten auch die Berliner Erik Schubert/Moritz Malcharek, die mit einer Runde Rückstand hinter den Österreichern Tobias Wauch/Stefan Matzner erneut einen tollen dritten Platz belegten, den sie hinter Marcel Franz/Elias Helleskov Busk auch in der Gesamtwertung einnahmen. Ein schöner Erfolg für das junge Team, das von ihren KED-Stevens Teamkameraden Sebastian Schmiedel/Max Sommerfeld (14.) und Christopher Schulz/Jeremy Lendowski (12.) so gut es ging unterstützt wurde.

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